Trekking im Sarek Nationalpark

Der Sarek Nationalpark gilt unter Skandinaviens Nationalparks als einer der wildesten. Über 190'000 ha erstreckt sich eine Fjäll-Landschaft von atemberaubender Schönheit. Somit sind alle Faktoren gegeben, um ein spannendes Trekking zu realisieren: Wilde Landschaften, fernab der Zivilisation, fast keine Infrastruktur (es gibt im Sarek gerade mal drei strategisch platzierte Brücken)

Auf der Karte planen wir eine Route quer durch den Nationalpark. Wir wollen von Ritsem aus nach Süden bis nach Kvikkjokk wandern. Dabei durchqueren wir zahlreiche Täler, anfangs auf Pfaden, später schlagen wir uns weglos durchs Erlengebüsch. Insgesamt wollen wir ein 12 Tage in der Natur verbringen - soweit der Plan...

Wir stellen uns auf schlechtes Wetter ein, immerhin liegt der durchschnittliche Jahresniederschlag im Sarek bei ca. 2000 l/qm. Auch mit Mücken rechnen wir. Zum Überqueren der grösseren und tieferen Flüsse nehmen wir zusätzlich Sandalen mit. So können wir auch knietiefe Gewässer durchwaten, ohne anschliessend mit komplett durchnässten Schuhen weiterlaufen zu müssen. Womit wir allerdings nicht rechnen, ist Hitze und andauernde Sonneneinstrahlung.

Unser Abenteuer beginnt am Montagabend in Basel, indem wir den Nachtzug besteigen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die ganze Reise mit dem Zug zu bewältigen. Dies bedeutet pro Weg rund 50 Stunden Zugfahrt. Um die Zeit etwas zu verkürzen, reisen wir hauptsächlich mit dem Nachtzug.

DasTrekking beginnt am Mittwoch mit einem Bootstransfer über den Akkajaure, einem recht grossen Stausee im Norden des Sarek-Nationalparks. Bald können wir loslaufen, bei bestem Wetter bewältigen wir unsere erste Tagesetappe von 20 km. Dies ist somit auch schon die zweitlängste Etappe. Wir können schon am ersten Tag beobachten, dass in den Flüssen viel Wasser fliesst und es gegebenenfalls schwer wird, einige Flüsse zu queren. Das heisse Wetter hält weitere drei Tage an. Am dritten Tag nutzen wir deshalb die Rentierzüchterhütte Skarja am südlichen Ende des Ruohtesvagge als wertvoller Schattenspender für eine Siesta. Man muss sich bewusst sein, dass es im Sarek nur wenig Schatten gibt und die Sonne scheint im August rund 17 Stunden am Tag.

Uns erwartet aber an diesem Tag noch eine, nicht ganz unerwartete Überraschung. Wir laufen nach unserer Siesta weiter ins Guohpervagge wo wir feststellen, dass die geplante Furt über den Guohperjakka nicht gangbar ist… Es fliesst Schmelzwasser ohne Ende…

Wir müssen also umplanen. Da wir nicht weiter nach Süden können, entscheiden wir uns für eine Route nördlich des Rapaädno’s. Dieses Umplanen hat sich definitiv gelohnt. Wir empfinden es als Privileg, eines der schönsten Täler in Schweden zu durchwandern und erleben hier ein exklusives Naturerlebnis. Unsere neue Route führt uns nach Aktse, von wo wir mit einem weiteren Bootstransfer über das Laitaure-Delta und weiter über den Kungsleden nach Kvikkjokk laufen.

Rapadalen
ECKDATEN ZUR TREKKING-TOUR
Ausgangsort: Ritsem
Zeilort: Kvikkjokk
Route: Ritsem, Ruohtesvagge, Guohpervagge, Ladabakte, Rapadalen, Aktse, Parte, Kvikkjokk
Distanz: ca. 160 km
Dauer: 8 Tage